Horst H. Baumann

Horst H Baumann

Horst H. Baumann.

Horst H. Baumann, geboren am 19. Juni 1934 in Aachen, hat sich im deutschen Kunstbetrieb einen ganz besonderen Ruf als „Magier der Laserkunst“ erworben. Nach einem Studium des Hüttenwesens an der Technischen Hochschule seiner Vaterstadt Mitte der 1950er-Jahre arbeitete er zunächst als Fotograf, später dann als Kommunikationsdesigner. Seit Mitte der 1960er-Jahre realisierte der Rheinländer weltumspannende Lichtprojekte. Zuvor hatte sich Baumann bei Formel-1 und Langstreckenrennen einen Namen als „Künstler unter den Rennsportfotografen“ und „Meister der Leica“ gemacht.

Baumann fotografierte damals nicht nur die weltbekannten Fahrer und ihre beeindruckenden Rennwagen. Mit seinem ganz speziellen Blick für Details fing er auch ungewöhnliche Motive ein – wie etwa die ölverschmierten Hände eines Mechanikers, der die Rundenzeit seines Piloten sorgsam in eine Liste einträgt. So entstanden viele einzigartige Aufnahmen mit künstlerischem Anspruch, die neben der faszinierenden Welt des Rennsports oft auch nur „Leute und Lifestyle“ entlang der Strecke zeigten.

Der Journalist Michael Struve verfasste im Juli 2020 für das Monatsmagazin „AUTO BILD Klassik“ ein einfühlsames Porträt über Horst H. Baumann, der am 24. Mai 2019 in Düsseldorf im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Darin heißt es: „Fasziniert vom Formel-1-Zirkus und seiner besonderen Atmosphäre wird die Rennfotografie zur Leidenschaft Baumanns, der er getreu seinem Motto ,Dicht dran. Volles Risiko. Volle Emotion‘ frönt. Es ist die Goldene Zeit, in der die Fotografen auch noch ohne Teleobjektive ganz nah an die Fahrer rankommen.“ Zahlreiche Arbeiten des „Künstlers an der Rennstrecke“ dokumentiert der Bildband „Die neuen Matadore“, der Mitte der 1960er-Jahre erschienen ist.

Dies ist auch die Zeit, in der Baumann den Rennfahrer Wolfgang Graf Berghe von Trips bei Sportfahrerlehrgängen in der Eifel mit der Kamera begleitet (der Fotograf stellte Jahre später seine außergewöhnlichen Porträtfotos Jörg-Thomas Födisch für dessen Buchprojekt „Trips – Bilder eines Lebens“ zur Verfügung). Zu Baumanns engeren Bekannten aus der Formel 1 zählte auch der zweifache britische Weltmeister Jim Clark, mit dem sich der Lichtbild-Künstler anfreundete. Der Argentinier Juan Manuel Fangio, fünffacher Automobilweltmeister und damals bereits im Ruhestand, lud Baumann ein, ihn auf einer Autofahrt in Italien um den Lago Maggiore zu begleiten.

Ende der 1950er-Jahre zählte Horst H. Baumann zur Avantgarde der modernen Farbfotografie und arbeitete für Magazine wie „Life“, „Stern“ oder „Twen“, wo Stars wie Ursula Andress oder Gina Lollobrigida für ihn posierten. 1960 befasste sich Baumann dann erstmals mit Grafikdesign. Drei Jahre später wurde er von der Ulmer Hochschule für Gestaltung als Gastdozent für das Fach „Visuelle Kommunikation/Fotografie, Film, Technologie“ berufen. 1968 experimentierte er bereits erstmals mit dem Laser als Mittel der Kunst.

Mit großräumigen Vernetzungsaktionen am Nachthimmel sorgte der Lichtkünstler in den 1970er- und 1980er-Jahren weltweit für Aufsehen. Zu seinen spektakulären Projekte zählten beispielsweise die Lichtskulpturen für Olympia 1972 in München, Objekte für die Kasseler „documenta 6“ im Jahr 1977, die TV-Grundfarben „Blau-Rot-Grün“ zur Funkausstellung 1985 über Berlin oder Installationen in deutschen Großstädten und europäischen Metropolen wie London und Paris.

Baumann, der 1974 bis 1976 einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Düsseldorf im Bereich „AV-Medien“ hatte, zeigte 1985 in der Silvesternacht seine Laserkunst auch in Boston. Es folgte eine Laserinstallation über den Niagara Falls im Park Centennial USA/Kanada. Weitere Aktionen gab es in Afrika, Asien und Australien. In zahlreichen Ausstellungen und Sammlungen wurde später das Laserwerk des Rheinländers ausführlich dokumentiert – so etwa im Museum of Modern Art in New York, auf der Biennale des Jennes in Paris und im Museum Ludwig in Köln.

Nicht vergessen werden darf bei unserer kleinen Würdigung dieser beeindruckenden Persönlichkeit, dass Horst H. Baumann zwischen 1972 und 2004 im fortgeschrittenen Alter noch Pädagogik sowie Philosophie/Medien studierte. Ein Jahr nach seinem Tod ehrte der Delius Klasing Verlag Baumanns Lebenswerk mit dem Buch „Lichtjahre“. Es zeigt die schönsten Rennfotos eines Mannes, der so ganz anders als andere fotografierte. Zeitlebens beendete er seine Korrespondenz „mit lichtvollen Grüßen“ …

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