Rainer W. Schlegelmilch

Rainer W Schlegelmilch

Rainer W. Schlegelmilch.

Der 1941 im thüringischen Suhl geborene Rainer W. Schlegelmilch zählt zu Deutschlands bekanntesten Motorsport-Fotografen. Sein ausgezeichneter Ruf gründet sich vor allem auf seine Aufnahmen bei der Formel 1 und den internationalen Sportwagen- und Prototypen-Rennen der 60er und 70er Jahre. Seit 1962 hat Schlegelmilch mehr als 600 Große Preise besucht und mit der Kamera dokumentiert. 2011 ehrte ihn der langjährige Formel-1-Chef Bernie Ecclestone mit einem lebenslang gültigen Presse-Fotografenpass.

Alles beginnt beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring, als Rainer für die Abschlussprüfung an der „Bayerischen Staatslehranstalt für Photographie“ in München eine Serie von Rennfahrer-Porträts fotografiert. 18 Monate nach Abschluss seiner Ausbildung, eröffnet er in Frankfurt sein Studio für Fotodesign und Werbefotografie, doch seine Leidenschaft ist das Fotografieren auf den Autorennstrecken. Hier kommt Alles zusammen, was ihn im Leben und Beruf begeistert: Reisen mit dem Auto zu den schönsten Orten und Ländern Europas, mit der Kamera ganz nahe ans Geschehen, wenn hartgesottene Männer mit Todesmut um Siege in Ihren filigranen Rennwagen auf Asphalt-Pisten kämpfen, die nur von Strohballen umsäumt und gesichert sind. Es ist eine Welt voll Emotionen und Erleben pur und so entstehen ausdrucksstarke Porträts der Fahrer und dynamische Aufnahmen des Renngeschehens.

Bei den 24 Stunden von Le Mans jagen sich Rennsportwagen von Ferrari, Porsche, und Ford, dieselben Fahrzeuge, die auf dem Nürburgring beim 1000-km-Rennen bis zu 14 Mal pro Runde frei durch die Luft fliegen. In den Strassenschluchten von Monaco rasen einsitzige Monoposti mit einem Höllenlärm an den Bordsteinen entlang. Und es sind immer dieselben Fahrer: Jim Clark, Graham Hill, Jackie Stewart, John Surtees, Jacky Ickx …

RWS Baku F1 issue cover

Speed Trap - selected F1 Racing Shots.

V ZINE Golden Age4 cover

V-ZINE The Golden Age of F1.

In einem Gespräch mit Buchautor Jörg-Thomas Födisch gesteht Schlegelmilch einmal : „Ich finde es wirklich schade, dass ich Fahrer wie Juan Manuel Fangio, Stirling Moss und Wolfgang Graf Berghe von Trips nicht mehr selbst bei ihren Rennen fotografieren konnte.“

Von Anfang an wird der Rennsport ein wichtiger Bereich seines beruflichen Schaffens. Seit Mitte der 60er-Jahre fotografiert der Frankfurter dabei für national und international bekannte Motorsport-Publikationen, wie Powerslide, Autorevue, Road &Track und Car and Driver, nicht zuletzt, weil ihm dies die Anerkennung und Legitimation für eine Fotografen-Armbinde sichert. In den ersten Jahren ausschließlich noch in Schwarz-Weiß, doch ab 1970 ermöglicht der Fortschritt der Drucktechnik den Einsatz der Farbfotografie. Mit ihr entdeckt Rainer im Zoom-Objektiv die technische Möglichkeit, durch Langzeitbelichtungen die Geschwindigkeit der Rennwagen als „Farbwischer“ oder „Freezing Speed“ sichtbar zu machen: Sie wird in Zukunft sein Markenzeichen und eine stetige künstlerische Herausforderung.

Nach Ende der Marken-Sportwagen-Weltmeisterschaft 1973 konzentriert sich Schlegelmilch immer mehr auf die Rennen der Formel 1 und verkauft seine Bilder für Rennsport-Kalender im Buchhandel und als Werbeaufnahmen für große Produktionsfirmen, wie Ford, Marlboro und Martini. Es folgen Bildbände mit Könemann über die Formel 1 und die großen Automarken Ferrari, Mercedes, BMW, Porsche, Aston Martin und das Sammelwerk „British Sportscars“. Sein berufliches Highlight aber wird die limitierte und signierte Buchserie “The Great Challenge“ mit den Fahrer-Äras Clark, Stewart, Lauda, Senna und Schumacher, verlegt mit seinem Freund Dieter Streve-Mülhens. Mit dem Verlag teNeues entstehenen „The Golden Age of Formula 1“ und „The Roaring 70s“, „Formula 1 World Champions“ und „70s Concept Cars“. Bei fast all diesen Bildbänden schreibt sein langjähriger Freund Hartmut Lehbrink, mit dem er oft zusammen die Rennen besucht, die sachkundigen und unterhaltsamen Texte, meist in Deutsch und Englisch. Ab 2004 wird die Fotografie digital und der Laptop, nach der Kamera, zum wichtigsten Arbeitsgerät, auch bei Rainer Schlegelmilch.

Nach 50 Jahren Motorsport-Fotografie verfügt er mit 15.000 Schwarz-Weiß-Negativen, 470.000 Farbdias, und ca. 150.000 digitalen Bilddaten über eines der größten Archive in der Grand-Prix-Szene „aus einer Hand“. Allein von Michael Schumacher, dem mit sieben Weltmeistertiteln in der Königsklasse erfolgreichsten Pilot der Formel-1-Geschichte, schoss Schlegelmilch mehr als 30.000 Bilder.
Die beiden „Schwergewichte“ „SCHLEGELMILCH - SPORTSCAR RACING 1962-1973“ und „SCHLEGELMILCH - 50 YEARS OF FORMULA 1 PHOTOGRAPHY runden sein fotografisches Lebenswerk angemessen ab.

Seit 2014 organisiert der „inzwischen gereifte“ Fotograf Ausstellungen mit seinen Arbeiten der 60er und 70er Jahre, veranstaltet in Königswinter im Wintermühlenhof, in Baden-Baden, Stuttgart, Salzburg, Wien, Brüssel, und Carmel-by-the-Sea/California, Letztere mit einer Vernissage in Anwesenheit von Jackie Stewart und Jacky Ickx. 2017 hat Rainer das große Glück, daß die Internet-Platform Motorsport Network sich seines Archivs annimmt und seitdem mit großem Personaleinsatz viele Tausende seiner Bilder scannt und zusätzlich ins Netz stellt. Selbst Rainer, vom Spiegel inzwischen als „Auge der Formel 1“ tituliert, entdeckt heute immer wieder Bildmotive bei Motorsport Images, der weltgrößten Bildagentur für Motorsport und Automobile, die er vor 50 Jahren nur auf seinen SW-Kontaktbögen kurz gesehen, aber nie vergrößert hatte. Oder Aufnahmen, die die Archiv-Ordner für Farbdias nie für Druckzwecke verlassen hatten.

Interessant: Zak Brown, Chairman von Motorsport Network, sagte in London bei einer Veranstaltung von AUTOSPORT: „Rainer’s unique style in the way he has documented racing and Formula 1 for more than 55 years, has made him the top reference in the business.“ Heute unterstützt Rainer mit seiner langjährigen Erfahrung neue Bild-Vermarktungs-Projekte und genießt die jetzige hervorragende TV-Berichterstattung der Rennen am liebsten auf der heimischen Couch mit seiner Frau Marianne und all den großartigen Erinnerungen …

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Trips-Expositionen

Loersfeld 300

Das neue Domizil der Trips-Stiftung ist Schloss Loersfeld. Familiennachlass und Utensilien aus der Motorsportkarriere von Graf Trips sind auch im Automuseum Prototyp Hamburg, im ring°werk am Nürburgring und auf der Burg Wildenburg zu sehen.

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Wolfgang Graf Berghe von Trips

Trips 300

Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips, geboren am 4. Mai 1928 in Köln, aufgewachsen auf der väterlichen Burg Hemmersbach in Horrem, war der erste deutsche Rennfahrer, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen Grand Prix gewann. Er siegte 1961 in Zandvoort/Holland …

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Der Rennsportfan

rennsportfan

Wer Details über den historischen Motorsport wissen will, der kann Jörg-Thomas Födisch fragen. Er ist ein wandelndes Lexikon und sein Privatarchiv in Deutschland und Europa wohl einzigartig. „Für mich hat der Rennsport einen großen Stellenwert“, sagt er. Gemeint ist Leidenschaft! …

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Ferrari 156 „Sharknose“

f156 300 o

Es gab einmal eine Zeit, in der sich die Konstruktionen der Rennställe gewaltig voneinander unterschieden. Heute gleichen sich in den Formel-Klassen die Boliden wie ein Ei dem anderen. Außergewöhnliche Fahrzeuge, wie etwa der Ferrari 156 „Sharknose“ der Jahre 1961 bis 1962 …

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Unvergessliche Große Preise

Unvergessliche Grands Prix

In den Jahren 1961 bis 2007 besuchte Jörg-Thomas Födisch mehr als 100 Läufe zur Automobil-Weltmeisterschaft. Er erlebte dabei Rennen, die in die Motorsport-Geschichte eingingen und sah Fahrer, die bereits zu Lebzeiten Legenden waren …

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Ferrari 156 „Sharknose“ Replika

F156 65 unpainted studio shot

Er bleibt für immer einer der schönsten Formel-1-Renner aller Zeiten, ein würdiger Weltmeisterwagen und für viele Fans auf tragische Weise mit dem Andenken an Wolfgang Graf Berghe von Trips verbunden. Kein einziges Original ist erhalten geblieben ...

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Graf Trips: Pionier des Kartsports

Trips Kart

Wolfgang Graf Berghe von Trips erwarb Anfang 1960 in Los Angeles ein Go-Kart und brachte es nach Deutschland. Er entwickelte die Idee, mit eigenen Mitteln und mit Unterstützung eines Automobilclubs sowie mehrerer befreundeter Firmen eine Kart-Rennstrecke zu bauen. …

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Graf Trips in der Formel 1

Trips Kart

Der Aufstieg von Wolfgang Graf Berghe von Trips vom Sport- und Tourenwagenfahrer in die Formel 1 dauert nur rund zwei Jahre: Von 1954 bis 1956 startet er auf Porsche und Mercedes, dann verpflichtet ihn Enzo Ferrari für die Königsklasse des Motorsports...

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Graf Trips, TCA und die Formel Junior

Trips TCA

Seit 1956 hatte Wolfgang Graf Berghe von Trips zum Renn- und Sportwagenbau in Italien intensiven Kontakt. So verfolgte er hautnah als Ferrari-Werksfahrer auch die Gründung der Formel Junior-Kategorie als Rennserie für italienische Nachwuchs-Piloten…

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Trips auf Titeln von Publikationen

Trips Titelseiten

Über die erfolgreiche Rennkarriere von Graf Berghe von Trips wurde in den Medien ausführlich berichtet. Das führte auch dazu, dass er auf zahlreichen Covern nationaler und internationaler Publikationen sowie mehreren Rennsportbüchern abgebildet wurde...

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In Beaulieu schlagen Oldie-Herzen hoch

Beaulieu

Eingebettet in der malerischen Naturlandschaft am Rand des National Parks befindet sich "Palace House", der Herrensitz des Auto-begeisterten Lord Montagu (1926 - 2015). Montagu, der die Veranstaltung 1967 ins Leben rief, stellt inmitten seines Areals zweimal im Jahr ...

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Trips: seine Sport- und Rennwagen

Trips Rennwagen

Innerhalb von acht Jahren pilotierte Wolfgang Graf Berghe von Trips zahlreiche Wettbewerbs-Fahrzeuge aus Stuttgart-Zuffenhausen, aus Stuttgart-Untertürkheim und aus Maranello. Trips gewann die deutsche Meisterschaft und die Europa-Bergmeisterschaft für Porsche ...

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