Trips-Gedenktag am 10. September 2022

TRIPS Gedenktag am 10 September 2022 1

Im Vordergrund den historischen Trips-Grabstein von 1842 und im Hintergrund die Trips'sche Familiengruft auf dem Friedhof Kerpen-Horrem von 1857/1859.

10. September 2022 - Regen in Horrem bei der Gedenkfeier an der Familiengruft derer von Trips. Es war wie 1961, Regen auch bei der Beerdigung von Wolfgang Graf Berghe von Trips, der sein Leben am 10. September auf der Rennstrecke in Monza beim Großen Preis von Italien am Steuer eines Ferrari verlor. Wieder weinte der Himmel, und die Gedanken der Anwesenden wanderten 61 Jahre zurück zum schrecklichen Unfall, bei dem auch 15 Zuschauer starben. Damals standen mehr als 10 000 trauernde Menschen dichtgedrängt an den Straßen und gaben dem Trauerzug ein letztes Geleit von Burg Hemmersbach zur Christus-König-Kirche und danach zur Familiengruft auf dem Horremer Friedhof.

Der stellvertretende Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Gero Donner, und Professor Dipl.-Ing. Frank Herrmann, Mitglied des Trips'schen Stiftungsrates, erinnerten in bewegenden Worten an Graf Berghe von Trips. Gero Donner sagte:

"Wir haben uns heute hier versammelt, um eines vorbildlichen Sportlers und Menschen zu gedenken. Wolfgang Graf Berghe von Trips verunglückte vor 61 Jahren kurz vor der Erfüllung seines Traumes vom Gewinn der Automobil-Weltmeisterschaft tödlich. Wir stehen vor der Familiengruft der Adelsfamilie der Reichsgrafen Berghe von Trips, wo auch er als letzter Nachkomme dieses Geschlechts seine letzte Ruhestätte gefunden hat."

Donner wies u.a. darauf hin, dass die Gruft in den vergangenen Monaten im Rahmen des Stiftungs-Projektes „Trips-Gruft-Sanierung 2022“ umfassend und gründlich restauriert bzw. instandgesetzt wurde.Schon am jährlichen Gedenktag des Grafen, am 4. Mai 2022, so der stellvertretende Bürgermeister, wurden die ersten Resultate dieser umfangreichen Arbeiten der Öffentlichkeit präsentiert. Donner erinnerte auch daran, dass Wolfgang von Trips für viele junge Menschen der damaligen Zeit durch seine Fairness und seinen vorbildlichen Charakter zum Idol wurde. Er stand für das neue, weltoffene Deutschland, bereiste die Welt und hatte zahlreiche Freunde auf und neben den Rennstrecken.

Prof. Dipl.-Ing. Frank Herrmann betonte in seiner Rede, dass sich Wolfgang Graf Berghe von Trips über seinen Tod hinaus bis heute anhaltend großer Beliebtheit erfreue. Der populäre Rennfahrer galt zudem als überaus fairer Sportsmann und bedeutender Förderer des motorsportlichen Nachwuchses, den er über sein Engagement im Kart-Sport und einem von ihm mitentwickelten Projekt für einen Formel-Junior-Rennwagen unterstützte. Die von den Eltern nach dem Tode ihres einzigen Sohnes gegründete "Gräflich Berghe von Trips'sche Sportstiftung zu Burg Hemmersbach" habe stets die Erinnerung und das Gedenken an Wolfgang Graf Berghe von Trips wachgehalten. In diesem Sinne habe die Stiftung in diesem Jahr eine umfassende, kosten- und zeitintensive sowie gründliche Sanierung der Trips’schen Familiengruft veranlasst, deren Durchführung ohne zahlreiche private Spenden nicht möglich gewesen wäre.

Der Trips-Stiftung sei es auch – nach Verhandlungen mit der dortigen Grundstückseigentümerin – gelungen, den 180 Jahre alten, 2,90 Meter hohen und 2,2 Tonnen schweren Grabstein von seinem alten Standort an der Parkstraße zur ca. einen Kilometer entfernten Trips-Gruft auf dem Friedhof Kerpen-Horrem umsetzen zu lassen. Abbau, Transport und Wiederaufbau dieses mehrteiligen Monumentes der Eheleute Eduard Ignaz Reichsgraf Berghe von Trips und Maria Elisabeth Freiin von Lemmen wären mit einer logistischen Meisterleistung und enormem Einsatz der Fachfirma Zachlod Kanitz Grabmale aus Kerpen-Sindorf erfolgt.

Der Grabstein befand sich vormals über der 1842 eingeweihten Gruftanlage neben der ehemaligen, im Krieg zerstörten Burgkapelle. Die Eheleute wurden 2001 aus dieser alten Gruft in die Trips-Gruft auf dem Friedhof Kerpen-Horrem umgebettet. Dieser - wegen des aufstehenden Kreuzes – auch als „Hochkreuz“ bezeichnete Grabstein aus Blaustein aus der Region Aachen wurde vom Düsseldorfer Steinmetz H. Löw gefertigt. Nunmehr steht er – wie vor vielen Jahren – erstmalig wieder in unmittelbarer Nähe der beiden Verstorbenen. Dieses aufwändige Projekt der Stiftung war nur mit Hilfe einer Privat-Spende in beträchtlicher Höhe möglich gewesen und fand bereits vor dem Gedenktag am 10. September großes Interesse vieler Horremer Bürger.

TRIPS Gedenktag am 10 September 2022 3

Vor der Kulisse der Trips'schen Familiengruft links den stellvertretenden Bürgermeister der Kolpingstadt Kerpen, Herrn Gero Donner, sowie Herrn Professor Dipl.-Ing. Frank Herrmann, Mitglied des Stiftungsrates und PR/ÖA-Beauftragter der "Gräflich Berghe von Trips'schen Sportstiftung zu Burg Hemmersbach".

TRIPS Gedenktag am 10 September 2022 5

Neben zahlreichen Besuchern hatten sich auch mehrere Ferrari- und Porsche-Club-Mitglieder, Vertreter ortsansässiger Vereine sowie der Vorstand der von Graf Trips 1960 gegründeten Rennfahrer-Vereinigung Scuderia Colonia zu der Gedenkveranstaltung eingefunden. "Auch zukünftig ist es für das Andenken an Wolfgang Graf Berghe von Trips und seiner Familie wichtig, dass sich zu seinem Geburtstag, am 4. Mai, und zum Todestag am 10. September, interessierte Menschen an der Trips’schen Familiengruft seiner und der Adelsfamilie Trips erinnern, die die Geschichte von Hemmersbach und Horrem seit 1751 entscheidend geprägt haben", schloss Prof. Herrmann die Gedenkveranstaltung.
(he/jtf)

Trips-Expositionen

Loersfeld 300

Das neue Domizil der Trips-Stiftung ist Schloss Loersfeld. Familiennachlass und Utensilien aus der Motorsportkarriere von Graf Trips sind auch im Automuseum Prototyp Hamburg, im ring°werk am Nürburgring und auf der Burg Wildenburg zu sehen.

Hier erfahren Sie mehr...

Wolfgang Graf Berghe von Trips

Trips 300

Wolfgang Alexander Graf Berghe von Trips, geboren am 4. Mai 1928 in Köln, aufgewachsen auf der väterlichen Burg Hemmersbach in Horrem, war der erste deutsche Rennfahrer, der nach dem Zweiten Weltkrieg einen Grand Prix gewann. Er siegte 1961 in Zandvoort/Holland …

Hier erfahren Sie mehr...

Der Rennsportfan

rennsportfan

Wer Details über den historischen Motorsport wissen will, der kann Jörg-Thomas Födisch fragen. Er ist ein wandelndes Lexikon und sein Privatarchiv in Deutschland und Europa wohl einzigartig. „Für mich hat der Rennsport einen großen Stellenwert“, sagt er. Gemeint ist Leidenschaft! …

Hier erfahren Sie mehr...

Ferrari 156 „Sharknose“

f156 300 o

Es gab einmal eine Zeit, in der sich die Konstruktionen der Rennställe gewaltig voneinander unterschieden. Heute gleichen sich in den Formel-Klassen die Boliden wie ein Ei dem anderen. Außergewöhnliche Fahrzeuge, wie etwa der Ferrari 156 „Sharknose“ der Jahre 1961 bis 1962 …

Hier erfahren Sie mehr...

Unvergessliche Große Preise

Unvergessliche Grands Prix

In den Jahren 1961 bis 2007 besuchte Jörg-Thomas Födisch mehr als 100 Läufe zur Automobil-Weltmeisterschaft. Er erlebte dabei Rennen, die in die Motorsport-Geschichte eingingen und sah Fahrer, die bereits zu Lebzeiten Legenden waren …

Hier erfahren Sie mehr...

Ferrari 156 „Sharknose“ Replika

F156 65 unpainted studio shot

Er bleibt für immer einer der schönsten Formel-1-Renner aller Zeiten, ein würdiger Weltmeisterwagen und für viele Fans auf tragische Weise mit dem Andenken an Wolfgang Graf Berghe von Trips verbunden. Kein einziges Original ist erhalten geblieben ...

Hier erfahren Sie mehr...

Graf Trips: Pionier des Kartsports

Trips Kart

Wolfgang Graf Berghe von Trips erwarb Anfang 1960 in Los Angeles ein Go-Kart und brachte es nach Deutschland. Er entwickelte die Idee, mit eigenen Mitteln und mit Unterstützung eines Automobilclubs sowie mehrerer befreundeter Firmen eine Kart-Rennstrecke zu bauen. …

Hier erfahren Sie mehr...

Graf Trips in der Formel 1

Trips Kart

Der Aufstieg von Wolfgang Graf Berghe von Trips vom Sport- und Tourenwagenfahrer in die Formel 1 dauert nur rund zwei Jahre: Von 1954 bis 1956 startet er auf Porsche und Mercedes, dann verpflichtet ihn Enzo Ferrari für die Königsklasse des Motorsports...

Hier erfahren Sie mehr...

Graf Trips, TCA und die Formel Junior

Trips TCA

Seit 1956 hatte Wolfgang Graf Berghe von Trips zum Renn- und Sportwagenbau in Italien intensiven Kontakt. So verfolgte er hautnah als Ferrari-Werksfahrer auch die Gründung der Formel Junior-Kategorie als Rennserie für italienische Nachwuchs-Piloten…

Hier erfahren Sie mehr...

Trips auf Titeln von Publikationen

Trips Titelseiten

Über die erfolgreiche Rennkarriere von Graf Berghe von Trips wurde in den Medien ausführlich berichtet. Das führte auch dazu, dass er auf zahlreichen Covern nationaler und internationaler Publikationen sowie mehreren Rennsportbüchern abgebildet wurde...

Hier erfahren Sie mehr...

In Beaulieu schlagen Oldie-Herzen hoch

Beaulieu

Eingebettet in der malerischen Naturlandschaft am Rand des National Parks befindet sich "Palace House", der Herrensitz des Auto-begeisterten Lord Montagu (1926 - 2015). Montagu, der die Veranstaltung 1967 ins Leben rief, stellt inmitten seines Areals zweimal im Jahr ...

Hier erfahren Sie mehr...

Trips: seine Sport- und Rennwagen

Trips Rennwagen

Innerhalb von acht Jahren pilotierte Wolfgang Graf Berghe von Trips zahlreiche Wettbewerbs-Fahrzeuge aus Stuttgart-Zuffenhausen, aus Stuttgart-Untertürkheim und aus Maranello. Trips gewann die deutsche Meisterschaft und die Europa-Bergmeisterschaft für Porsche ...

Hier erfahren Sie mehr...